Faces and Portraits

Interview

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NAME
Michelle Maisto

FIRMA
Neumann Gruppe USA

POSITION / ABTEILUNG
Head of Marketing, Neumann Gruppe USA, und Program Coordinator, NKG PACE

GEBURTSTAG
18. September

ERSTER ARBEITSTAG BEI DER NKG
23. Mai

WAS GEFÄLLT IHNEN AN IHRER ARBEIT FÜR DIE NKG AM BESTEN?
Ich glaube, dass meine tägliche Arbeit für die NKG – von der Unterstützung von NKG Bloom zugunsten von Kaffeebäuerinnen und -bauern über die Leitung von NKG PACE mit seinem Anspruch der Gleichbehandlung aller Ethnien bis zur Zusammenarbeit mit GrainPro, das sich für die Wiederverwertung von Tonnen von Plastikmüll in unserer Branche einsetzt – etwas bewirkt und das ist ein großartiges Gefühl!

Zu Besuch bei Kayd Whalen

Michelle Maisto: „Wie ich höre, kommst du gerade zurück von einer turbulenten Woche mit 11 Kundenbesuchen! Was gibt es Neues und Aufregendes zu berichten?

Kayd Whalen: Ein wiederkehrendes Thema war der „Half-Caf“ – also zur Hälfte koffeinhaltiger, zur Hälfte koffeinfreier Kaffee. Das ist kein ganz neues Thema, scheint jetzt aber eine größere Sache zu werden. Die jüngere Generation lebt sehr gesundheitsbewusst und hat ein anderes Trinkverhalten. Sie konsumiert weniger Alkohol, trinkt alkoholfreie Cocktails, Bubble Tea und Hopfentees. Ich glaube, der Gedanke dahinter ist, dass Kaffee mit dem halben Koffeingehalt gesünder ist.

MM: Also das Pendant zum Leichtbier mit niedrigem Alkoholgehalt.

KW: Genau! Man kann den ganzen Tag über Kaffee trinken statt nur einen morgens und dann keinen mehr am Nachmittag. Wir haben einen Kunden, der einen sehr beliebten Half-Caf-Kaffee als Fertiggetränk im Angebot hat, den er nicht einmal als solchen bewirbt. Er möchte einfach, dass man kein Herzrasen bekommt und das Getränk bekömmlicher ist.

MM: Zeichnen sich noch andere Trends ab?

KW: „Es geht gerade in Richtung der nassen Aufbereitung. Vorher war kräftiger, fruchtiger Kaffee stark gefragt. Ich glaube, die Menschen hatten zu viel davon. Besonders morgens kann ein Big Natural zu stark sein. 

MM: Meine Geschmacksknospen sind dahingehend auch schon abgestumpft.

KW: Es war eine interessante Entwicklung: Erst wollten alle diese Art von Kaffee und jetzt ist einzigartiger Washed Coffee gefragt. Um ein gleich bleibendes Profil zu erzeugen, wird – ähnlich wie bei Bier und Wein – viel mit Hefestämmen experimentiert. Ich glaube, die Big Naturals haben ihre Glanzzeit hinter sich.

MM: Kam in deinen Gesprächen sonst noch etwas auf?

KW: Ein Thema ist die stärkere Austauschbarkeit von Origins, um ein bestimmtes Profil zu erhalten, was mir gut gefällt. Ich glaube, davon waren wir abgekommen, weil die Röstereien Single Origins pushen wollten. Aber die Menschen scheinen Blends zu wollen, weil sie die gleich bleibende Qualität schätzen. Sehr viele Kundinnen und Kunden erzählen mir, dass sich ihre günstigsten Blends am besten verkaufen.

Michelle Maisto hat mit Kayd Whalen über die aktuellen Trends in den USA gesprochen.

MM: Flexible Blends können auch beim Thema Nachhaltigkeit punkten.

KW: Richtig – ebenso wie beim Thema Frische. Wir hatten uns vom Konzept der Jahreszeiten verabschiedet und die Menschen wollten das ganze Jahr über Kaffee aus Mexiko haben. Eigentlich sollte mexikanischer Kaffee aber nicht ganzjährig verfügbar sein. Es kommt gut bei der Kundschaft an, wenn Mischungen nachhaltig und rückverfolgbar sind, wie es z. B. bei NKG Bloom der Fall ist.

MM: Ist Fine Robusta auch ein Thema?

KW: Jein. Hier müssen wir noch den richtigen Ansatz für den amerikanischen Markt finden. Robusta könnte interessant sein, wenn er auf andere Weise aufbereitet wird, womit sicherlich einige Zulieferbetriebe, auch innerhalb der Gruppe, experimentieren. Die meisten unserer Kundinnen und Kunden, die Robusta kaufen, verwenden kleinere Mengen für Espresso-Blends.

MM: Wie sieht es bei dir persönlich aus? Du leitest den Standort in San Diego inzwischen schon 13 Jahre! Gab es in dieser Zeit spürbare Veränderungen?

KW: Wenn man mit Kaffee arbeitet, wird es nie langweilig. Derzeit führe ich viel mehr Gespräche, in denen ich versuche, den Fokus auf die Wertschöpfung zu lenken. 5 US-Dollar pro Pfund für ein Microlot von 20 Säcken zu bezahlen, macht für den Gesamtbetrieb einer Plantage keinen merklichen Unterschied. Der Trend geht weg von Microlots, weil diese ineffizient sind, und zwar sowohl für die Erzeugerbetriebe selbst, als auch für uns und für die Lagerhallen. Es geht darum, den Plantagen ein buntes Spektrum abzunehmen, nicht nur ihr Spitzenprodukt. Wenn wir Microlots kaufen, machen wir das häufig in Verbindung mit einer Blend von der gleichen Plantage.

MM: Das klingt, als würden wir uns von einer anspruchsvollen und extrem spezialisierten Branche hin zu mehr Ausgewogenheit bewegen.

KW: Ich glaube, wir müssen uns in die Verbraucherinnen und Verbraucher hineinversetzen anstatt nur zu überlegen, was die Branche für interessant und innovativ hält. Es ist ein bisschen wie bei NKG Bloom: Wir möchten, dass die Erzeugerbetriebe Kaffee als Geschäft und nicht die Kaffeeplantage als Belastung sehen. Wer möchte schon ein unprofitables Geschäft führen? Das macht niemandem Spaß. Ich habe das Gefühl, dass gerade ein Umdenken stattfindet und es mehr um Wertigkeit, Qualität, Nachhaltigkeit und gute Geschäftsbeziehungen geht. Dieser Trend gefällt mir. Ich freue mich, dass ich schon so lange im gleichen Team arbeiten darf – Erika ist seit 20, Krista seit 16, Dana seit 13 und Pablo seit knapp 5 Jahren dabei. Wir haben einen guten Ruf als professionelles Team und unsere Partnerunternehmen vertrauen uns. Wir legen uns hier an der Westküste echt ins Zeug!

Steckbrief

NAME
Kayd Whalen

GEBURTSTAG
24. November

FIRMA
InterAmerican Coffee

POSITION / ABTEILUNG
Senior Trader & Customer Development, Leiter des Standorts San Diego

ERSTER ARBEITSTAG BEI DER NKG
Als InterAmerican im September 2008 Elan Organic Coffees übernahm

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