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Das neue Normal

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Das neue Normal

Homeoffice, virtuelle Meetings, die Suche nach digitalen Lösungen – dies sind nur einige Erfahrungen, mit denen die meisten von uns in den letzten Monaten konfrontiert worden sind. Aufgrund dieser neuen Arbeitsbedingungen wurden bei der NKG viele Ideen und Projekte entwickelt – hier ein Einblick in einige davon.

Wegen der Pandemie mussten alle Mitarbeiter der NKG weltweit ihre Arbeitsweise überdenken und viele digitale Tools, wie zum Beispiel die von Office 365, ausprobieren. In der letzten Ausgabe der NKG Connected haben wir Ihnen einen Überblick darüber gegeben, wie sich die COVID-19-Pandemie in den einzelnen Ländern auf das Geschäft der NKG ausgewirkt hat. Jörn Severloh, Group COO, stellte damals fest, dass die neuen, durch die Pandemie entstandenen Arbeitsbedingungen zu einem großen Schritt in Richtung Digitalisierung beigetragen haben. „Wir befinden uns, ausgehend von unserer traditionell sehr vielfältigen Struktur, auf dem Weg hin zu einer einheitlicheren und moderneren IT-Landschaft. Zur weiteren Verbesserung und Harmonisierung unserer Datenstruktur wird es in den nächsten Jahren viele Veränderungen und erhebliche Investitionen in unsere IT-Infrastruktur geben“, erklärt Jörn Severloh aus heutiger Sicht. „Meiner Meinung nach sind unsere Prozesse bereits jetzt schon viel flexibler geworden“, fügt Cyrille Négaret, Leiter der IT-Abteilung der NKG, hinzu. Er und sein Team waren maßgeblich für die Organisation der neuen digitalen Kanäle verantwortlich. Wie die IT-Abteilung die neuen Arbeitsbedingungen gemeistert hat und welche Entwicklungen es in Sachen Digitalisierung gab und gibt, lesen Sie hier.

Doch neben den zentralisierten Projekten, die bei NG in Hamburg koordiniert werden, haben auch viele Konzerngesellschaften kreative Wege gefunden, um mit der Pandemie und den mit ihr einhergehenden Veränderungen und Herausforderungen umgehen zu können. Wir haben drei „Projekte“ begleitet, die beispielhaft zeigen, mit welchem Potenzial und welch großem Engagement die NKG-Gesellschaften noch stärker als zuvor aus der Pandemie hervorgehen und wie sie Konzepte für eine zukünftige Zusammenarbeit entwickeln, die auch nach Covid-19 weiterhin sehr nützlich sein werden: 

Wir befinden uns, ausgehend von unserer traditionell sehr vielfältigen Struktur, auf dem Weg hin zu einer einheitlicheren und moderneren IT-Landschaft. Zur weiteren Verbesserung und Harmonisierung unserer Datenstruktur wird es in den nächsten Jahren viele Veränderungen und erhebliche Investitionen in unsere IT-Infrastruktur geben.“

Jörn Severloh, COO, Neumann Gruppe

Die Einführung des papierlosen Büros

Während der ersten Wellen der Pandemie war NKG Kala Hamburg gezwungen, strikte Schichten mit festen Teams einzuführen, um zu gewährleisten, dass die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden, und um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Das stellte insbesondere für das Logistikteam eine große Herausforderung dar. Doch trotz anfänglicher Zweifel hat es gut funktioniert und den Prozess hin zum „papierlosen Büro“ sogar beschleunigt – nicht nur in der Logistikabteilung. „Die stark zunehmende Vernetzung der logistischen und der kaufmännischen Systeme über digitale Kommunikationskanäle hat uns sehr geholfen“, erklärt Christian Rannow, Mitglied des Teams Jette bei NKG Kala, das für die Vereinfachung und Digitalisierung der Prozesse zuständig ist. 

Es wurden beispielsweise Barcode-Scanner und ein vollständig digitaler Container-Entladebericht integriert, um eine papierlose Kommunikation zwischen der Probenrampe, einschließlich der Probenentnahme, und der Logistik zu ermöglichen. Darüber hinaus ermöglichte die erfolgreiche Einführung der E-Akte in der Zoll-Software eine zu 100 % digitale Ablage von Zollpapieren. Das finale Ablagesystem ist nun auch bequem für alle anderen Kollegen, unabhängig vom Standort, verfügbar. Darüber hinaus wurden erfolgreich mehrere Schnittstellen zu den Kunden eingeführt. „Wir haben versucht, diese auf Grundlage des Prinzips ‚Geben und Nehmen‘ zu integrieren, damit die Prozesse auch künftig mit einem digitalisierten Dokumentenfluss optimiert werden können“, erklärt Christian Rannow. Mit dem Hauptspediteur der Kala wird die Auftragserteilung ausschließlich digital über die Schnittstelle abgewickelt. Weitere Schnittstellen zu anderen Spediteuren werden derzeit entwickelt und sollen schon in Kürze genutzt werden.  

Die Força Café Coffee Championship wird digital 

Seit dem Jahr 2014 veranstalten HRNS do Brasil und NKG Stockler einmal jährlich die „Força Café Coffee Championship“, eine Spezialitätenkaffee-Meisterschaft, deren Ziel es ist, in Brasilien Anreize für die Verbesserung der Kaffeequalität zu schaffen und die Arbeit der bäuerlichen Familienbetriebe zu würdigen. Der Wettbewerb dauert traditionell mehrere Tage und findet auf der Fazenda da Lagoa, der brasilianischen Farm der NKG, statt. Am Abend des letzten Wertungstages veranstaltet die Farm eine Feier im Freien, in deren Rahmen die Finalisten und Gewinner bekannt gegeben werden. Dies ist ein wichtiges Ereignis für die brasilianischen Kleinbauern, denn sie können dabei Kontakte knüpfen und erhalten Anerkennung für ihr Engagement. Doch wie organisiert man ein solches Event während einer weltweiten Pandemie?  

Da es keine Option war, die Meisterschaft abzusagen, mussten die Organisatoren das Veranstaltungskonzept überdenken und haben es ermöglicht, dass die „7. Força Café Coffee Championship“ im Herbst 2020 als virtuelle Veranstaltung ausgerichtet werden konnte. Sie fand unter dem Motto „Let’s make it happen again“ („Machen wir es wieder möglich“) statt. Die Juroren konnten die Verkostung zwar nicht gemeinsam auf der Fazenda da Lagoa vornehmen, sie konnten jedoch von der neuen Quality Lab Software „QCS“ profitieren, einem von der NKG entwickelten Tool, mit dem Kommentare und Bewertungen abgegeben werden können. Die Gewinner wurden im Rahmen einer Live-Online-Preisverleihung bekanntgegeben, an die sich eine Online-Ziehung der Gewinnerlose anschloss. „Wir haben das, was wir am Kaffeegeschäft am meisten lieben, den persönlichen Kontakt, sehr vermisst. Aber wir haben es wieder möglich gemacht“, so Alexandre Ferraz von NKG Stockler, einer der Organisatoren der Veranstaltung. Hoffentlich ist dieses Jahr wieder ein „persönlicher“ Wettbewerb möglich, aber auch die digitale Version wäre eine gute Option. 

Die „7. Força Café Coffee Championship“ wurde von HRNS do Brasil und NKG Stockler ausgerichtet

Gerra Harrigan, Araceli Mendoza und Daniela Altamirano von InterAmerican Coffee US haben die Força Café-Kaffees in ihren regionalen Büros in den Staaten verkostet und bewertet

Stay Fit for Cupping  

Während der Pandemie war die Verkostung nicht nur als Teil der „Força Café Coffee Championship“ eine große Herausforderung. Deshalb hat der NKG Quality Service das Remote-Programm „Stay Fit for Cupping“ entwickelt, das wir bereits in der letzten Ausgabe der NKG Connected vorgestellt haben. Neben der Möglichkeit, regelmäßig Kaffees zu verkosten und sich mit anderen Verkostern abzustimmen, vermittelt das Programm auch Wissen über die unterschiedlichen Faktoren, die die Qualität und die Aromabildung beeinflussen. Das Team des NKG Quality Service produziert Videos, mit denen es die Teilnehmer durch ihre Cuppings führt und sein Wissen mit ihnen teilt.

Nach dem ersten erfolgreichen Jahr mit dem Programm „Stay Fit for Cupping Arabica“ mit mehr als 50 Usern, hat der NKG Quality Service im Oktober 2020 ein weiteres Programm, das „Stay Fit for Cupping Robusta“, ins Leben gerufen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass dieses Produkt nicht nur für die aktuelle Situation, sondern auch für die Zukunft ein hervorragendes Schulungsinstrument ist“, erläutert Gloria Pedroza, die Leiterin des NKG Quality Service. 

Bild von Britta Winkgens

Britta Winkgens

Stay-Fit-for-Cupping-Robusta

Unser Programm „Stay Fit for Cupping Robusta“ wurde im Oktober 2020 ins Leben gerufen

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