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20 Jahre ICP: Internationale Initiative hilft kleinen Familienbetrieben

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20 Jahre ICP: Internationale Initiative hilft kleinen Familienbetrieben

Viele Jubiläen wurden in den letzten Monaten digital gefeiert. Die 20-Jahr-Feier der International Coffee Partners (ICP) am 15. Juni bildete dabei keine Ausnahme. Während des Online-Events „Focus on People! How the coffee sector can ensure smallholder families’ livelihoods“ haben sich die Beteiligten intensiv über die Vergangenheit und die Zukunft der Arbeit der ICP ausgetauscht.

Gemeinsame Werte

Sara Morrocchi moderierte die Veranstaltung und entführte das Publikum auf eine kurze Reise durch die Geschichte der ICP. Die Neumann Gruppe ist eines der Gründungsmitglieder, die alle Familienunternehmen sind. Michael R. Neumann, zu der Zeit geschäftsführender Gesellschafter der Neumann Gruppe, ergriff nach der Kaffeekrise im Jahr 2001 die Initiative und versammelte die ersten Unternehmen an einem Tisch. Sein Ziel war es, eine Organisation ins Leben zu rufen, die gemeinsam auf Probleme im Kaffeesektor reagieren könnte. Seit dem arbeitet die non-profit Initiative daran, Kaffee-Kleinbauern durch nachhaltige Produktionsmethoden wettbewerbsfähig zu machen und ihnen Zugang zu wichtigen Dienstleistungen zu ermöglichen, damit sie ihre Lebensbedingungen verbessern können. In den letzten 20 Jahren haben die ICP mehr als 90.000 Familienbetriebe betreut. Die gemeinsamen Werte sind dabei eine wichtige Basis für die Zusammenarbeit der Familienunternehmen.

Die Redner der 20-Jahr-Feier

PROJEKTE IN 13 EHEMALIGEN
UND DERZEITIGEN LÄNDERN
REALISIERT
LAUFENDE PROJEKTE:
HONDURAS, BRASILIEN, ÄTHIOPIEN, UGANDA, TANSANIA, INDONESIEN

Einblick in die Arbeit der Kleinbauern

Zwischen den verschiedenen Rednern wurden Videos von Kaffeebauern gezeigt, in denen sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Perspektive näher brachten. Die Farmer wünschten sich unter anderem, dass die Verbraucher ihrer Arbeit und ihrer Leidenschaft für den Kaffee mehr Respekt und mehr Wertschätzung entgegenbringen. Darüber hinaus verdeutlichten die Videos, dass sich die Grundeinstellung der Landwirte in Bezug auf ihre Arbeitsweise nicht von der der Gesellschafter der ICP unterscheidet. Beide zeichnen sich durch ein hohes Maß an Leidenschaft für das Produkt Kaffee aus, denken langfristig und müssen in einem instabilen Umfeld bestehen und sich flexibel und couragiert auf die unterschiedlichsten potenziellen Probleme einstellen.

Die drei Kernthemen
DER ARBEIT DER ICP

Bewegen Sie die Maus über die Kreise oder tippen Sie darauf:

KLIMAWANDEL

46 % der Landwirte nutzen an den Klimawandel angepasste Techniken

GESCHLECHTER­GERECHTIGKEIT

Frauen erhalten die gleichen Erfolgschancen

BAUERN­VERBÄNDE

ICP hat seit 2001 insgesamt 1.763 Bauernverbände unterstützt und mit aufgebaut

Lenita Ingelin, Geschäftsführerin des finnischen Unternehmens Paulig, hat mit den Zuschauern in einem Video-Grußwort einen Leitsatz der Arbeit der ICP geteilt, der genau passt: „Willst du schnell gehen, geh allein. Willst du weit gehen, geh gemeinsam mit anderen.“

„Will man etwas bewirken, braucht man Zeit.“

Auch aktuelle und zukünftige Herausforderungen wurden in dem Meeting lebhaft diskutiert. Zu den angesprochenen Themen gehörten Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, die Frage, wie man jüngere Menschen in der Landwirtschaft halten kann und, selbstverständlich, die Covid-19-Pandemie. All dies, so waren sich die Redner einig, kann nur gemeinsam überwunden werden. Giuseppe Lavazza appellierte an sich selbst und an seine Kollegen, Geduld mit den Projekten zu haben: „Will man etwas bewirken, braucht man Zeit.“ Der Aufbau von Vertrauen unter den Landwirten und mit den Kooperativen ist für die zukünftige Arbeit der ICP von zentraler Bedeutung, betonte er. Das Hauptziel der ICP bleibt die Unterstützung der kleinbäuerlichen Familienbetriebe bei der Verbesserung ihrer Prozesse, Produktivität und Qualität. Darüber hinaus werden die ICP auch weiterhin die Zusammenarbeit in den landwirtschaftlichen Verbänden stärken und ihren Zugang zu den Märkten verbessern. 

Auch nach 20 Jahren gibt es noch viel zu lernen und in Angriff zu nehmen

Michael Opitz, Geschäftsführer der Hanns R. Neumann Stiftung, machte noch einmal deutlich, dass der Erfolg der ICP auf einem Lernprozess basiert. Die ICP-Teilnehmer lernen in verschiedenen Projekten die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kaffeebauern kennen und erfahren, wie sie diese bewältigen können. „Der Weg aus der Armut muss das übergeordnete Ziel bei der Arbeit für die kleinbäuerlichen Familienbetriebe bleiben“, sagte er. Die Hanns R. Neumann Stiftung setzt in den Ursprungsländern aktuell mehrere ICP-Projekte um.

Zum Abschluss der Veranstaltung wies Michael R. Neumann darauf hin, dass es für die ICP weiterhin sehr wichtig sein werde, zusammenzuhalten und sich den Sinn für die gemeinsamen Werte zu bewahren, der die ICP in den letzten 20 Jahren stark gemacht hat. Oder mit anderen Worten, wie es Giuseppe Lavazza auf den Punkt gebracht hat: „Wir müssen vorangehen und unser Bestes geben.“

Bild von Nina Wonerow

Nina Wonerow

HRNS_Uganda_0798 Kopie

Sehen Sie sich die Jubiläumsfeier „20 Jahre ICP“ in voller Länge an...

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